Spuckende Ungeheuer??

Den schlechten Ruf als „spuckende Ungeheuer“ verdanken die Lamas oftmals fehlgeprägten (siehe unten) Tieren, die in Einrichtungen oder bei privaten Haltern gehalten werden. Diese (meist Hengste) können ihren „Rivalen Mensch“ wegen einer Einzäunung meist nicht erreichen, dann würden sie diese bekämpfen, und so wird der „Rivale Mensch“ eben angespuckt, um zu zeigen, wer in der Rangordnung höher steht. Da der Mensch nicht zurückspuckt, akzeptiert er also die Rangordnung…. ein gefährliches Spiel! Solche Tiere sollten nach unserer Überzeugung aus dem Verkehr gezogen werden! Sie sind nicht nur lebensgefährlich, sie verderben auch den Ruf der „normalen“ Lamas! Junghengste sollten außerdem bis zum Erwachsensein immer mit anderen Junghengsten zusammenbleiben. In der Wildnis werden sie mit ca. 1 Jahr aus der Herde vertrieben und schließen sich dann einem „Junggesellentrupp“ mit bis zu 50 Tieren an. In diesen Herden messen sie ihre Kräfte, werden anderen Hengsten gegenüber ausgeglichener und lernen sich unterzuordnen. Später sondern sie sich dann ab, um eine Stuten- Fohlen- Herde zu erobern.

Was ist „Fehlprägung“?

  • Fohlen brauchen eine Prägephase von mindestens 6 Monaten. Vor allem bei Hengsten ist das sehr wichtig – wenn nicht sogar lebensnotwendig. In dieser Prägephase darf man sie nicht anfassen oder streicheln, weil der Mensch sonst zum „Lama“ und damit auch so behandelt wird. Sie haben dann keinen Respekt mehr vor den Menschen. In der Lama- Pubertät wird der Mensch manchmal über Nacht zum Rivalen. Der Hengst wird dann so aggressiv gegen den Menschen, dass man ihn oft erschießen muss. Er ist „fehlgeprägt“ (Berserk-Male-Syndrom).
  • Bei Stuten bemerkt man diese Respektlosigkeit meist nur in Form von derben Späßen wie Anspringen oder achtloses Beiseiteschieben einer im Weg stehenden Person.
  • Die Heilung einer Fehlprägung ist nicht möglich!!! Hält man die Prägephase aber ein, kann man sie im Alter von 6-9 Monaten, nach dem Absetzen (Trennung von der Mutter) an das Halfter gewöhnen und handzahm machen. Eine Fehlprägung ist dann ausgeschlossen.
  • Fehlprägung kennt man auch von Wildtieren, z.B. vom Reh. Wenn Rehböcke von Hand aufgezogen werden, gibt es das gleiche Problem. Meist werden sie dann wieder ausgewildert, doch sie greifen Wanderer im Wald an oder suchen die Nähe von Menschen. (Ähnlich beim Wildschwein. Auch bei Rabenvögeln, Papageien……. ist eine Fehlprägung durch menschliche Aufzucht bekannt)